Drina: Umweltgenehmigung für Wasserkraftwerk Buk Bijela aufgehoben

Die Drina ist die wichtigste Lebensader für die vom Aussterben bedrohten Huchen (Hucho hucho). Die Art ist besonders anfällig für Staudammbau © Matic OblakEnde Mai hat das Amtsgericht Banja Luka die Umweltgenehmigung für das geplante 93-MW-Wasserkraftwerk Buk Bijela an der Drina in Bosnien-Herzegowina auf der Grundlage einer Beschwerde des Aarhus Centars aus dem Jahr 2018 aufgehoben.

Der Investor, die staatliche Elektroprivreda Republike Srpske (ERS), hatte die Erneuerung der Genehmigung nicht innerhalb der gesetzlich festgelegten Frist beantragt, so dass das Ministerium die Genehmigung widerrufen musste, da die Bauarbeiten nicht innerhalb von vier Jahren begonnen hatten. Ebenso fanden weder in Bosnien-Herzegowina noch in Montenegro neue öffentliche Konsultationen statt, obwohl sich der Stausee bis zur montenegrinischen Grenze erstrecken würde, und solche Konsultationen sind sowohl in den Übereinkommen von Aarhus als auch von Espoo vorgeschrieben. Die ersten Konsultationen 2012 waren schlecht angekündigt, und die von zivilgesellschaftlichen Gruppen in Bosnien-Herzegowina und Montenegro eingereichten Kommentare wurden nicht berücksichtigt.

„Die Drina ist der wichtigste Lebensraum des vom Aussterben bedrohten Huchen, der nur in einigen der saubersten Flüsse im Donaubecken Südosteuropas vorkommt. Tourismus wurde in dem Gebiet in Bezug auf Rafting und Fischerei ausgebaut, sodass der Bau eines Staudamms die Wasserqualität, die Artenvielfalt und den Tourismus beeinträchtigen würde“, so die Koalition für den Schutz der Flüsse in Bosnien-Herzegowina

Darüber hinaus wird in der Umweltverträglichkeitsprüfung ohne Beweise behauptet, dass das Wasserkraftwerk keine Auswirkungen auf den von der UNESCO geschützte Fluss Tara haben würde. In Anbetracht der Tatsache, dass die Tara der Hauptzufluss der Drina ist und sich das Reservoir bis zur montenegrinischen Grenze erstrecken würde, sind Auswirkungen, wie  etwa die Hinderung der Wanderung von Arten flussauf- und abwärts unvermeidlich und müssen untersucht werden.

„Die Koalition zum Schutz der Flüsse in Bosnien-Herzegowina wird ihre Aktivitäten fortsetzen, um den Plänen für den Bau von über 300 neuen Wasserkraftwerken, die an fast allen unseren Flüssen geplant sind, entgegenzuwirken. Die Drina verfügt über ein großes Potenzial, das über die Wasserkraft hinausgeht. Dies wird im Laufe der Jahre immer deutlicher. Es ist an der Zeit, Entwicklungsmodelle zu stärken, die der Natur und den Menschen am Fluss nicht schaden. Dieser mächtige Fluss verdient unsere Aufmerksamkeit und Sorgfalt und wir hoffen, dass am Ende alle auf der Drina geplanten Wasserkraftwerke gestrichen werden“, schließt die Koalition.

 

Kontakt

Nina Kreševljaković
Aarhus Resource Center BiH
+387 (0) 62616326