Die EU-Kommission hat nun ihre Biodiversitätsstrategie 2030 im Rahmen des Green Deals präsentiert. Darin sind durchaus herausfordernde Ziele definiert, etwa die Ausweitung der Schutzgebiete auf mindestens 30 % der europäischen Land- und Meeresgebiete sowie eine Renaturierungsoffensive. Letztere beinhaltet das Ziel, mindestens 25.000 Kilometer Flüsse zu renaturieren. Diese Vorgaben begrüßen wir, allerdings macht das nur Sinn, wenn gleichzeitig die Zerstörung der Flüsse gestoppt wird. Andernfalls wäre es so, als ob man neue Bäume pflanzt, gleichzeitig aber alte Wälder rodet, das macht keinen Sinn. Allein der drohende Bau von fast 9.000 neuen Wasserkraftwerken in Europa (5.740 davon in der EU) würden vermutlich weit mehr Flusskilometer zerstören, als durch die Renaturierung gewonnen wird. Wichtige Forderungen für die neuen Biodiversitätsstrategie sind daher:
- Der Schutz der letzten freien Fließstrecken muss oberste Priorität sein.
- Die Angaben zu den renaturierten Flusskilometer müssen netto sein, also dürfen nicht durch gleichzeitige Flusszerstörung aufgehoben werden. 2030 müssen wir mindestens 25.000 Kilometer mehr intakte Bäche und Flüsse haben als heute.