Wien, 9.9.2014. Einer der ältesten Nationalparks Europas soll frei von neuen Staudämmen bleiben. 97.804 Menschen unterzeichneten ein Protestschreiben gegen den geplanten Bau zweier großer Wasserkraftwerke im Mavrovo Nationalpark in Mazedonien, das heute dem mazedonischen Premierminister Nicola Gruevski übermittelt wurde (hier zur Petition)
Die Petition richtet sich aber nicht nur an den Premierminister, sondern auch an die Weltbank sowie die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD). Beide Finanzinstitute beabsichtigen, die Staudämme zu finanzieren.
"Es ist vollkommen inakzeptabel, dass die beiden internationalen Finanzinstitute die Zerstörung eines Nationalparks unterstützen wollen. Das widerspricht nicht nur den Vorgaben für Nationalparks, sondern auch den bankeigenen Umweltstandards. Sie würden damit ebenfalls das Aussterben des Balkanluchses riskieren", so Ulrich Eichelmann von Riverwatch, Koordinator der Kampagne "Rettet das Blaue Herz Europas". Die Rettung des Mavrovo Nationalparks ist Teil der Kampagne.
Der Mavrovo Nationalpark ist berühmt v.a. für die letzten Vorkommen des Balkanluchses, einer Unterart des Eurasischen Luchses. Nicht mehr als fünfzig Exemplare leben noch am Balkan, die meisten davon im Mavrovo Nationalpark. Experten der Weltnaturschutzunion IUCN befürchten, dass der Balkanluchs mit dem Bau der Wasserkraftwerke und der damit einhergehenden Infrastruktur (Straßen, Hochspannungsleitungen...) aussterben wird.
Rückfragen:
Ulrich Eichelmann - 0043 676 6621512
Cornelia Wieser – 0043 650 4544784
Hintergrundinformationen:
Kampagne „Rettet das Blaue Herz Europas“: Die Staudämme im Mavrovo Nationalpark sind nur ein Teil einer wahren Staudammflut, die derzeit den Flüssen auf der Balkanhalbinsel drohen. Mehr als 570 Wasserkraftwerke (> 1 MW) zwischen Slowenien und Albanien sind derzeit geplant. Um der Zerstörung entgegen zu wirken, haben EuroNatur und Riverwatch gemeinsam mit Partnern aus den Balkanländern die internationale Kampagne „Rettet das Blaue Herz Europas“ gestartet. Mehr Informationen unter: www.balkanrivers.net/de